Mittwoch, 19. Januar 2011

Giulias Gleitschirm über der Bcuht von San Rafael

Bahía de las Aguilas.

Las Craitas, über dem Lago Enriquillo.

In den letzten Wochen hatte ich wenig Zeit für Imagepflege in der Heimat; ich will aber meinen Blog auch noch nicht aufgeben.

Gabriel und Giulia haben mich je 2 Wochen lang bescucht und wir haben ziemlich viel von der Schöbnheit der Insel gesehen.
Mit dem Motorrad haben wir die Südküste bereist und in einem versifften Ferienhaus der amerikanischen Freiwilligen übernachtet.
Sylvester haben wir in Cabarete verbracht, der Anziehungspunkt für Surfer und Abenteuerurlauber aus der ganzen Welt.

Danach sind wir nach Punta Rucía gefahren, ein abgelegener winziger Fischerort den man nur über eine schlammige Piste erreicht.
Dort kann man schnorcheln und das angeblich schönste Riff des Landes bewundern.
Tatsächlich war es so wie man es aus dem Fernsehen kennt:
Direkt unter der Wasseroberfläche wachsen Korallen, bedeckt von Anemonen und anderen Gewächsen.
Dazwischen die ganze Vielfalt der karibischen Fische.
Sie übertreffen sich gegenseitig in ihren Farbspielen, manche scheinen richtig zu leuchten.
Es gab aber auch eine Art Seeschlangen und sogar Kugelfische.
Leider war das Riff an einigen Stellen durch die vielen Schnorchler schon ziemlich zerstört.
Schnelles Geld auch hier vor nachhaltigem Ökotourismus.

Wir haben noch die Isla Saona besucht, die die Klischeestrände beheimatet.
Die Insel ist so groß dass sich die Touristen gut verteilen und man ganze Buchten ohne störende weiße Bäuche findet, die einen an das Los seiner eigenen Nationalität erinnern.

Zurück im Süden haben wir einen Franzosen kennen gelernt mit dem wir "parageglidet" sind.
Giulia und ich jeweils im Tandem.
Die "professionellen haben uns zuerst Angst eingejagt weil sie noch eine Fahne vom Vorabend hatten und selber zugaben dass das Aspirin nicht gewirkt hatte.
Das Vertrauen hat sich aber ausgezahlt; meine Lieblingsbucht San Rafael aus 600m Höhe zu sehen war ein krasses High.

Jetzt gebe ich wieder Umweltunterricht, zur Zt. über Fledermäuse.
Die Jungendlichen erzählten mir stolz, dass sie manchmal welche fangen und diese Zigaretten rauchen lassen.
Vielleicht schaffe ich es, ihnen Alternativen zu ihrer Freizeitgestaltung zu bieten.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

In den Bergen über La Descubierta.
Der Dezember ist da und schon seit Wochen laufen überall Weihnachts- Bachata- Songs.
Auch die Baseball- Saison hat begonnen und Sonntags ist der Park jetzt richtig voll.
Heute ist der letzte Tag in diesem Jahr an dem wir in die Schule gehen werden, denn bald sind Ferien.
Die erste Gruppe für eine Tour zur Isla Cabritos steht schon.
Jetzt müssen wir nur noch Pascual, den Bürgermeister und Patriarchen, um einen Scheck für den Sprit bitten.
So sieht seine Arbeit aus: Wenn er nicht Besuche in anderen Ortschaften macht, sitzt er in seinem Büro und verteilt Schecks an die Leute die ihn darum bitten.
Mal schauen ob wir Glück haben.

Am Freitag fahren wir wahrscheinlich nach Pedernales, ganz im Süden der Republik.
Dort findet ein Treffen mit dem Umweltminister statt.

Sonst ist auch alles in Butter, ich freue mich auf den Besuch von Gabriel und Giulia Ende Dezember.

Lisa hat jetzt eine Art Job, sie soll im Ort Umfragen machen, wer einen Gasherd hat und wer mit Hozkohle kocht.
Für diese sollen dann Gasherde gekauft werden um dem Holzeinschlag entgegen zu wirken.
Die Aktion ist zwar etwas fraglich weil die Familien mit Gasherd diesen oft gar nicht benutzen weil die Kohle aus ilegal geschlagenem Holz billiger ist.
Wir werden die Gelegenheit aber für unsere Fotoaktion- Familien verschiedener Schichten vor ihren Häusern fotografieren und sie zu ihrem Alltagsleben zu befragen, um damit eine kleine Ausstellung zu machen, nutzen.

Montag, 22. November 2010

Back to school


Hier ein kleiner Eintrag weil das Internet wieder spinnt und ich vomn mitfiebern schwitzen muss:

Die Zeit vergeht schnell und ich fühle mich endlich nützlich.
Seit letzter Woche gehen wir Di. und Mi. ins Liceo.
Das letzte Mal haben wir eine Lektion über den See und seine Flora und Fauna gelernt.
Die Jugendlichen sind echt sehr interessiert aber wissen erstaunlich wenig.
Unsere Arbeit ist also echt sinnvoll.
Manche Klassen haben aber 50 Schüler und deshalb müssen wir strenger sein was wir noch lernen.

Am Wochenende waren wir in Santo Domingo bei einem Zwischentreffen.
Feiern in der Hauptstadt war stark, v.a. weil die Meisten seit 2 Monaten nicht aus waren.
Im Hard Rock Cafe haben Culcha Candela gespielt die aber eher eine Backstreet-Boy-Show geliefert als hart gerockt haben.

Postet Kommentare damit ich weiß ihr seid dabei!

Sonntag, 7. November 2010

So, mal wieder Neuigkeiten aus meinem verschlafenen Ort, der, so versprechen alle, im Dezember von Menschen wimmeln wird die ihre Familien besuchen.

Bis jetzt leben wir meist in den Tag hinein und freuen uns wenn es etwas zu tun gibt, z.B. ins Liceo (Die Schule von 12 Jahren bis man fertig ist) gehen.
Da waren wir vorgestern und haben bei einem Talentwettbewerb zugeschaut, bei dem auch Moná, der Tutor von Timon und unser Wohngenosse und "hermano" seine volle Stimme hat erklingen lassen.
Die Jugendlichen haben einen riesigen Lärm veranstaltet als sie mich und Timon gesehen haben.

weiße sind hier in der Gegend relativ rar und wir werden oft bevorzugt behandelt (Z.B. was Sitzgelgenheiten angeht).
Ein Mädchen hat im Liceo dreist ein Foto von Timon gemacht ohne ihn zu fragen :-)

Letztes Wochenende waren wir in La Cienaga.
Dort wohnt Jonas, ein anderer Freiwilliger.
Statt wie die meisten anderen beim Oktoberfest in Santo Domingo waren  wir im Urwald und haben eine Flusstour gemacht.
4 Stunden lang sind wir einen Bach mit Wasserfällen und azurblauen Becken, umsäumt von einer tiefen Schlucht mit geschätzten 30 verschiedenen Pflanzenarten pro qm hochgelaufen/geschwommen/geklettert bis wir an einer Art Grotte waren in die man von 6m Höhe hineinspringen konnte.
Ich hab kaum so eine schöne und urprüngliche Landschaft gesehen.

Abends waren wir in der Disco.
Jonas verließ sie früher weil Timon und ich noch ein Presidente ("Super fria!") trinken wollten.
Wir, naive Touristen, hätten lieber den Rat der Einheimischen befolgen und ihn begleiten sollen.
Denn Kurz darauf- Wir wollten gerade noch zum Strand- bekamen wir von Jonas eine SMS:
Er sei mit einer Pistole aufgefordert worden, sein Geld herzugeben
Gott sei dank hatte er nur 200 Pesos (4 Euro) dabei.
Und Gott sei Dank waren waren die "tigeres" damit zufrieden.

La Descubierta ist, so sagen zumindest alle, ein safer Ort und wir fühlen uns sehr wohl.
Nach und nach steigt auch die Zahl der bekannten Gesichter.
Da es wie gesagt nicht viele Jungs und Mädels in unserem Alter gibt sind wir meistens als 3er Clique unterwegs.
Es sei denn wir werden von Liceo- Mädchen besucht die schon 2 mal für uns gekocht haben oder wir werden von den neugierigen und sehr frechen Jungs der Nachbarschaft belagert, die auch schon meine Leuchtfrisbee (einmal benutzt) mitgehen haben lassen und immer wollen dass ich singe.
Jetzt gerade stehen sie draußen und singen "Americano, dame Visa, Americano dame Visa, dame cinco Pesos" und "Yo quiero una Americana".
Den Gesten nach soll es eher ein Rap sein.
Die sind echt nicht auf den Mund gefallen. Und das mit 5 Jahren (Die 3 jahre abgezogen die sie älter aussehen.)
Vielleicht kommt das von der viele Bewegung (die Kids sind ständig auf Achse) und davon dass die meisten ziemlich viel helfen müssen und daher selbsändiger sind. 
Oder vielleicht auch nur von den vielen eiweißhaltigen Bohnen.
Die Nationalgerichte sind "Bandera Dominicana", Reis mit Bohnensoße und Fleisch, sowie "Moro"; reis und Bohnen in einem Topf, normalerweise mit Kokosrtaspeln.

Wow, jetzt habe ich Hunger. Mit frischer Avocado und einem Limonensaft mit viel Rohrzucker schmeckt alles.
Unsere "Mutter" Ramona ("Ay mis hijos!") setzt alles daran uns zu verwöhnen. Seit ich ihr gesagt habe dass mir ihr Milchreis so gut schmeckt gibts den jede Woche.
Sie will auch immer dass wir dick werden, was ein bisschen nervt.

Gestern habe ich mein erstes Plakat das ich für den Vortrag in der Schule brauche, fetig gemacht.
Im Moment hängt es aber auf dem Wäsche- Draht weil ein Rohr geplatzt ist und mein Zimmer überschwemmt war.

Der Hurrikan ist über Haiti gezogen. Dieses Land wird von allem getroffen was möglich ist.
Wir blieben Gott sei Dank verschont.
Und auch die Cholera- Epidemie hat sich nicht bis zu uns ausgebreitet obwohl wir das dritte Dorf nach der Grenze sind.
Zitat Bürgermeister: "En la Republica no hay Cholera".