Mittwoch, 1. Dezember 2010

In den Bergen über La Descubierta.
Der Dezember ist da und schon seit Wochen laufen überall Weihnachts- Bachata- Songs.
Auch die Baseball- Saison hat begonnen und Sonntags ist der Park jetzt richtig voll.
Heute ist der letzte Tag in diesem Jahr an dem wir in die Schule gehen werden, denn bald sind Ferien.
Die erste Gruppe für eine Tour zur Isla Cabritos steht schon.
Jetzt müssen wir nur noch Pascual, den Bürgermeister und Patriarchen, um einen Scheck für den Sprit bitten.
So sieht seine Arbeit aus: Wenn er nicht Besuche in anderen Ortschaften macht, sitzt er in seinem Büro und verteilt Schecks an die Leute die ihn darum bitten.
Mal schauen ob wir Glück haben.

Am Freitag fahren wir wahrscheinlich nach Pedernales, ganz im Süden der Republik.
Dort findet ein Treffen mit dem Umweltminister statt.

Sonst ist auch alles in Butter, ich freue mich auf den Besuch von Gabriel und Giulia Ende Dezember.

Lisa hat jetzt eine Art Job, sie soll im Ort Umfragen machen, wer einen Gasherd hat und wer mit Hozkohle kocht.
Für diese sollen dann Gasherde gekauft werden um dem Holzeinschlag entgegen zu wirken.
Die Aktion ist zwar etwas fraglich weil die Familien mit Gasherd diesen oft gar nicht benutzen weil die Kohle aus ilegal geschlagenem Holz billiger ist.
Wir werden die Gelegenheit aber für unsere Fotoaktion- Familien verschiedener Schichten vor ihren Häusern fotografieren und sie zu ihrem Alltagsleben zu befragen, um damit eine kleine Ausstellung zu machen, nutzen.

Montag, 22. November 2010

Back to school


Hier ein kleiner Eintrag weil das Internet wieder spinnt und ich vomn mitfiebern schwitzen muss:

Die Zeit vergeht schnell und ich fühle mich endlich nützlich.
Seit letzter Woche gehen wir Di. und Mi. ins Liceo.
Das letzte Mal haben wir eine Lektion über den See und seine Flora und Fauna gelernt.
Die Jugendlichen sind echt sehr interessiert aber wissen erstaunlich wenig.
Unsere Arbeit ist also echt sinnvoll.
Manche Klassen haben aber 50 Schüler und deshalb müssen wir strenger sein was wir noch lernen.

Am Wochenende waren wir in Santo Domingo bei einem Zwischentreffen.
Feiern in der Hauptstadt war stark, v.a. weil die Meisten seit 2 Monaten nicht aus waren.
Im Hard Rock Cafe haben Culcha Candela gespielt die aber eher eine Backstreet-Boy-Show geliefert als hart gerockt haben.

Postet Kommentare damit ich weiß ihr seid dabei!

Sonntag, 7. November 2010

So, mal wieder Neuigkeiten aus meinem verschlafenen Ort, der, so versprechen alle, im Dezember von Menschen wimmeln wird die ihre Familien besuchen.

Bis jetzt leben wir meist in den Tag hinein und freuen uns wenn es etwas zu tun gibt, z.B. ins Liceo (Die Schule von 12 Jahren bis man fertig ist) gehen.
Da waren wir vorgestern und haben bei einem Talentwettbewerb zugeschaut, bei dem auch Moná, der Tutor von Timon und unser Wohngenosse und "hermano" seine volle Stimme hat erklingen lassen.
Die Jugendlichen haben einen riesigen Lärm veranstaltet als sie mich und Timon gesehen haben.

weiße sind hier in der Gegend relativ rar und wir werden oft bevorzugt behandelt (Z.B. was Sitzgelgenheiten angeht).
Ein Mädchen hat im Liceo dreist ein Foto von Timon gemacht ohne ihn zu fragen :-)

Letztes Wochenende waren wir in La Cienaga.
Dort wohnt Jonas, ein anderer Freiwilliger.
Statt wie die meisten anderen beim Oktoberfest in Santo Domingo waren  wir im Urwald und haben eine Flusstour gemacht.
4 Stunden lang sind wir einen Bach mit Wasserfällen und azurblauen Becken, umsäumt von einer tiefen Schlucht mit geschätzten 30 verschiedenen Pflanzenarten pro qm hochgelaufen/geschwommen/geklettert bis wir an einer Art Grotte waren in die man von 6m Höhe hineinspringen konnte.
Ich hab kaum so eine schöne und urprüngliche Landschaft gesehen.

Abends waren wir in der Disco.
Jonas verließ sie früher weil Timon und ich noch ein Presidente ("Super fria!") trinken wollten.
Wir, naive Touristen, hätten lieber den Rat der Einheimischen befolgen und ihn begleiten sollen.
Denn Kurz darauf- Wir wollten gerade noch zum Strand- bekamen wir von Jonas eine SMS:
Er sei mit einer Pistole aufgefordert worden, sein Geld herzugeben
Gott sei dank hatte er nur 200 Pesos (4 Euro) dabei.
Und Gott sei Dank waren waren die "tigeres" damit zufrieden.

La Descubierta ist, so sagen zumindest alle, ein safer Ort und wir fühlen uns sehr wohl.
Nach und nach steigt auch die Zahl der bekannten Gesichter.
Da es wie gesagt nicht viele Jungs und Mädels in unserem Alter gibt sind wir meistens als 3er Clique unterwegs.
Es sei denn wir werden von Liceo- Mädchen besucht die schon 2 mal für uns gekocht haben oder wir werden von den neugierigen und sehr frechen Jungs der Nachbarschaft belagert, die auch schon meine Leuchtfrisbee (einmal benutzt) mitgehen haben lassen und immer wollen dass ich singe.
Jetzt gerade stehen sie draußen und singen "Americano, dame Visa, Americano dame Visa, dame cinco Pesos" und "Yo quiero una Americana".
Den Gesten nach soll es eher ein Rap sein.
Die sind echt nicht auf den Mund gefallen. Und das mit 5 Jahren (Die 3 jahre abgezogen die sie älter aussehen.)
Vielleicht kommt das von der viele Bewegung (die Kids sind ständig auf Achse) und davon dass die meisten ziemlich viel helfen müssen und daher selbsändiger sind. 
Oder vielleicht auch nur von den vielen eiweißhaltigen Bohnen.
Die Nationalgerichte sind "Bandera Dominicana", Reis mit Bohnensoße und Fleisch, sowie "Moro"; reis und Bohnen in einem Topf, normalerweise mit Kokosrtaspeln.

Wow, jetzt habe ich Hunger. Mit frischer Avocado und einem Limonensaft mit viel Rohrzucker schmeckt alles.
Unsere "Mutter" Ramona ("Ay mis hijos!") setzt alles daran uns zu verwöhnen. Seit ich ihr gesagt habe dass mir ihr Milchreis so gut schmeckt gibts den jede Woche.
Sie will auch immer dass wir dick werden, was ein bisschen nervt.

Gestern habe ich mein erstes Plakat das ich für den Vortrag in der Schule brauche, fetig gemacht.
Im Moment hängt es aber auf dem Wäsche- Draht weil ein Rohr geplatzt ist und mein Zimmer überschwemmt war.

Der Hurrikan ist über Haiti gezogen. Dieses Land wird von allem getroffen was möglich ist.
Wir blieben Gott sei Dank verschont.
Und auch die Cholera- Epidemie hat sich nicht bis zu uns ausgebreitet obwohl wir das dritte Dorf nach der Grenze sind.
Zitat Bürgermeister: "En la Republica no hay Cholera".
La Descubierta

Freitag, 15. Oktober 2010

Alltag in Descubierta

Seit 4 Wochen bin ich in dem kleinen Ort (9000 Eiwohner) und ich moechte nicht mehr weg. Ich habe mich entschieden, vorerst hierzubleiben und an den hiesigen Schulen ueber Umweltschutz und den Nationalpark zu reden. Spaeter wollen wir mit den Kids auch auf die Insel des Sees gehen (Die weltweit einzige Insel unter dem Meeresspiegel).
Timon ist im Moment krank und deshalb lief die Woche nicht allzu viel.
Nur ein kleiner Krimi hat leichte Aufregung gebracht:
Vorgestern waren Timon und ich bei Lisa, die beim Buergermeister wohnt ,auf der Terasse gesessen, als ein ca.40jaehriger Mann zu uns kam, der Lisa schon einmal angemacht hatte und sagte, er sei Lisas Freund und wuerde sie beschuetzen. Dann ging er hinter das Haus. Erst als er weg war bemerkten wir dass Lisas Eingangstuer offen war und ihr Handy sowie 3000 Pesos fehlten.
Alle waren in Aufregung. Am Abend kam sogar der Wachtmeister des Ortes und machte sich ein Bild von der Sache. Es stellte sich heraus dass er der Bruder des Verdaechtigen war, worueber wir sehr lachen mussten.
Er versprach, mit ihm zu sprechen.
Am naechsten Tag sah die Gastmutter den Mann wieder um das Haus laufen.
Kurz danach lag das Handy auf einem Stuhl auf der Terasse.
Alle Kinder kamen freudig herbei und auch der Typ, der zufaelligerweise im Kiosk nebenan sass.
Die Geschichte kennt izwischen das ganze Dorf und jeder will Lisa beschuetzen.
Die 3000 Pesos fehlen noch aber der Buergermeister will bis ans aeusserste gehen :-)

Gestern habe ich meine erste kleine Tour gemacht- 2 Franzoesinnen die Brutstaette der Krokodile gezeigt.
Die kleinen kann man echt von nahem beobachten.

Sonst ist alles locker, auch wenn meine Toleranz fuer Bachata, Merengue und "meinen Sohn" Franci, ein kleiner Haitianer, der mich staendig belagert, auf die Probe gestellt wird.

Wir haben aber bald vor, uns grosse Boxen zu kaufen und am Wochenende unsere eigene Musik aufzulegen.

Am Wochenende findet hier ein Theaterkurs statt, den ich mir mal anschauen werde und naechste Woche planen wir das Vorgehen in den Schulen.


Auf dem Bild sind Lisa, Timon und ich mit einem der Kinderschwaerme unserer Strasse. Alle haben alle blumige Namen die ich schon eim hoeren vergessen habe.

Montag, 27. September 2010

Seit 10 Tagen in La Descubierta

So, der erste Blogeintrag von der Dominikanischen Republik.

Leider habe ich im Haus kein Internet, deshalb muss ich ins Internetcafe gehen und da sind die Oeffnungszeiten sehr variabel.
Anstatt nach Jimani bin ich nach La Descubierta gekommen, dem Ort in dem der Haupteingang zum Nationalpark Lago Enriquillo liegt.
Er zaehlt ungefaehr 900 Menschen, geschaetzte 2 Drittel davon sind Kinder.
Die kleineren sind den ganzen Tag im "Balneario".
Das ist ein Becken, in dem die Quelle aufgestaut wird damit man baden kann.
Sie entspringt mitten im Ort und drumherum hat sich ein feuchter Wald mit riesigen Baeumen gebildet.
Sie ist die kaelteste Quelle in der Region; 15°C sind bei meistens 30°C Lufttemperatur echt kalt!
Die groesseren haengen in Gruppen rum, aergern Tiere (Viele Schafe, Ziegen und Hunde) oder spielen Baseball.
Es scheint als haette jeder Block seine eigene Jugendgang.

Ich wohne in einem kleinen Haus zusammen mit Timon, einem anderen Freiwilligen und Adenaurys, einem Fremdenfuehrer und Bootkapitaen.
Er ist 24, hat Dreadlocks und laeuft immer singend durch die Wohnung.
Wir bringen ihm im Moment ein bisschen bei, dass auch Maenner einen (hygienischen) Haushalt fuehren koennen.
Es macht aber total Spass mit ihm zu wohnen und wir sitzen fast jeden Abend bei uns.
Lisa, die beim Buergermeister wohnt, ist auch dabei und manchmal noch Manuel, der 2te Dreadlock aus dem Ort. Die beiden fallen echt auf und jeder sccheint sie zu kennen.

Gerade bin ich bei Alice, auch einer deutschen Freiwilligen und ihrer Gastschwester die auch ihre Projektleiterin ist.
Wir waren heute in Santo Domingo bei einem Treffen von der Oekotourismusorganisation bei der sie arbeiten.
Sie haben mir einen Projektplatz in Pedernales, einer Stadt ganz im Sueden der Republik.
Ich bin mir aber noch nicht sicher ob ich ihn annehmen moechte.

Im Moment gefaellt es mir sehr gut in meinem Ort, auch wenn es auch nicht sehr viel Arbeit gibt.
Ich habe mich noch nie gelangweilt weil wir fast jeden Tag etwas unternehmen.
Davon erzaehle ich aber mehr wenn der Internetcafebesitzer wieder mal Lust hat seinen Laden aufzumachen.
Jetzt bin ich muede und gehe schlafen.
Ich schlafe im Zimmer des Gastbruders.
Er ist 16 und seine erste Frage an mich war ob ich Musiker bin.
Er hat sich eine Gitarre bestellt.
Ich glaube, wenn man hier Rock hoert ist man schon ein ziemlich harter Bengel.
"Es loco tocar la guitarra!"

Samstag, 14. August 2010

Noch daheim!

Ok, der Blog steht.
 In einem Monat gehts los nach Jimaní in der Dominikanischen Republik, eine kleine Grenzstadt bei Haiti.
Was mich dort erwartet weiß ich noch nicht, bis auf dass ich dort mit Jugendlichen in einem Naturreservat arbeite, in dem der größte See von Hispaniola, der Lago Enriquillo, liegt.